Thalassianische Imperium

Das Thalassanische Imperium entstand kurz nach der Umbruchszeit der Katastrophe. Kern war die Aussöhnung des hochelfischen Dominions Tassiel mit zentralen Adelshäusern der Drow und der Priesterschaft Loths. An der Spitze stehen stets ein Mitglied der königlichen hochelfischen Familie und die Hohepriesterin Loths. Vereinzelte Drowclans schlossen sich dem Bündnis nicht an (viele überlebten diese Entscheidung nicht) und wurden in die tieferen Ebenen verdrängt. Natürlich gibt es auch Elfen außerhalb des Imperiums. Vor allem Sand- und Seeelfen leben in Gemeinschaften außerhalb des Imperiums. Drow und Hochelfen, die in den zahlreichen Stadtstaaten oder (im ersteren Fall) im Unterreich aufgewachsen sind, werden jedoch häufig von Fremden dem Imperium zugerechnet.

Gemeinsam wurde die Zwergenbinge Ur-Nado erobert und die Insel Thalassia unter die Kontrolle gebracht. In den folgenden Jahrhunderten unterwarf das Imperium mit hochelfischer Magie, dunkelelfischen Raubzügen und Guerillakrieg aus dem Unterreich sowie einer stetig wachsenden Marine aus schweren Artillerieschiffen und leichten Angriffsgaleeren die Küsten des la tazal almiah. Auch schiffgängige Flüsse dienten dem Vorrücken.

Im Unterreich konnte eine Allianz aus Bergnomen und Zwergen eine zu große Expansion in den oberen Ebenen verhindern, während in den unteren Ebenen die ‚Wildnis‘ des Unterreichs und die unabhängigen Drow im Bündnis mit Druegar und anderen Unterweltrassen lohnende Expansion behinderten. Dennoch kontrolliert das Imperium wichtige unterirdische Wege von Thassiel zu den angrenzenden Küsten und war damit immer in der Lage Überfallkommandos der Drow sowie Söldnertruppen unbemerkt zu verschieben. Erfolgreich konnten sich nur die großen Stadtstaaten entlang des almasdar gegen die Expansionsbestrebungen widersetzen. Ihr Bündnis mit den Stämmen der angrenzenden Wüsten und den Zwergen des alsaqf al’abyad sowie die klimatischen Bedingungen, die den Drow zusetzten, stoppten die Expansion. Nur mina‘ fi aldilta wurde in dieser Region unter Kontrolle gebracht.

Die unterworfenen Gebiete sind Satrapien, die weiter von lokalen Herrschern und einem Gouvernat des Thalassiansichen Imperiums regiert werden. Sie sind tributpflichtig und können keine Außenpolitik machen, die gegen die Interessen des Imperiums verstößt. Konflikte mit anderen Satrapien oder eigene Expansionsbestrebungen sind in der Regel zulässig. Unabhängigkeitsbestrebungen, Aufstände und Revolten sind an der Tagesordnung und auch Teil der sozialen Struktur des Imperiums, das auf Sklavenarbeit beruht. Jede niedergeschlagene Revolte bringt neue Sklavenströme an elfische Höfe. Hochelfischer und Drowadel sind auf Sklavenarbeit angewiesen, während Gemeine in der Armee (inkl. Geheimdienst), dem Handel, der Bürokratie, der Priesterschaft, der Kunst und Wissenschaft oder im Handwerk arbeiten. Einfache Tätigkeiten sind Sache der Sklaven. Neben den Raubzügen im Unterreich und gegen andere Grenzregionen ergibt sich der Sklavenzustrom auch aus regelmäßigen Tributzahlungen. Dadurch ist das Straßenbild vieler imperialer Städte tagsüber sehr bunt: Sklaven unterschiedlichster Rassen auf Dienstbotengängen oder bei der einfachen Arbeit bevölkern die Städte. Am späteren Abend und in der Nacht werden die meisten von Ihnen in den Haushalten ihrer Herren oder ihren Arbeitsbarracken eingesperrt. Nicht-Elfen werden daher nachts argwöhnisch beäugt und kontrolliert. Nur wenn sie klar als Fremde erkennbar sind, gilt dies nicht.

Inzwischen verlässt sich das Imperium immer stärker auf Söldnertruppen in seinen Satrapien, da die eigene mobile Armee sich für Garnisons- und Besatzungsdienst sehr ungeeignet erwiesen hat. Söldner werden aus aller Herren Länder angeheuert und in der Regel gut entlohnt, um ihre Loyalität zu sichern. Sie dürfen ihre eigenen Offiziere behalten und unterstehen doch im Konfliktfall dem Gouvernat.

Einen Erzfeind hat das Thalassiansiche Imperium in der Freien Gemeinschaft ehrbarer Seeleute, die aus ihren Operationsbasen im khazzan algarsh und von ihrem Zentralhafen mina‘ majani aus, Raubzüge auf Handelsrouten unternimmt. Diese Gemeinschaft von profitgierigen Piraten und entlaufenden Sklaven (vor allem Galeerensklaven) ist immer auch an Überfällen auf Sklavenschiffe interessiert, um die eigenen Reihen nach Vergeltungsaktionen der imperialen Flotte wieder aufzufüllen.

Bekannte Fraktionen

Der hauptsächlich von Drow kontrollierte Geheimdienst des Imperiums (lani d’szeoussen) operiert weitläufig außerhalb des Herrschaftsbereichs des Imperiums. Sadistisch bei der Kontrolle der Satrapien ist er auch für seine hervorragenden Infiltrationstechniken und die Manipulation innenpolitischer Entwicklungen anderer Staaten bekannt.

Loth-Priesterschaft: Das Matriarchat der Drow ist weiter in Kraft. Die Loth-Priesterschaft bleibt die Gruppe, die am stärksten einer eigenen Drow-Identität verpflichtet ist. Viele Drow erkennen sie weiter als Autoritäten an und die Matriarchinnen haben großen Einfluss im Reich.

Tel’yeste: Der Rat der Ältesten der Hochelfen regiert weiter Tassiel. Sie haben noch die Katastrophe miterlebt, mit Drachen gesprochen und halten den Kontakt ins Feenreich aufrecht. Innerhalb des Imperiums stehen sie mehr für das hochelfische Erbe als die königliche Familie.